Max Goldt: Difference between revisions

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'''Max Goldt''' (23. November 1958 geb.) lebt heute in Berlin und ist ein deutscher Spottautor und auch ein Musiker.   
'''Max Goldt''' (23. November 1958 geb.) lebt heute in Berlin und ist ein deutscher Spottautor und auch ein Musiker.   


Am Anfang seiner Karrieres, in 1978, traf er Gerd Pasemann, und sie formten das Band Aroma Plus, aber das Band ging auseinander.  Dann, in 1981, kreierte das Duo ein neues Band, Foyer des Arts, das Teilweise der Neuen Deutschen Wellen.  Die Lieder des Bands waren satirisch und haben sieben Platten gemacht, aber sie hatten nur eine Hit-Single: "Wissenswertes ueber Erlangen".  Andere Lieder von ihnen waren "Schimmliges Brot", "Komm in den Garten" und "Eine Koenigin mit Raedern untendran"Goldt hatte auch eine solo Karriere.
Am Anfang seiner Karrieres, in 1978, traf er Gerd Pasemann, und sie formten das Band Aroma Plus, aber die Band ging auseinander.  Dann, in 1981, kreierte das Duo eine neue Band, Foyer des Arts, das ein Teil der Neuen Deutschen Welle war.  Die Lieder der Band waren oft satirisch und haben ekzentrische Musikinstrumente oder Stile des Singens wie Sprechgesang einbezogen. Sie haben sieben Platten gemacht, aber sie hatten nur eine Hit-Single: "Wissenswertes über Erlangen".  Andere Lieder von ihnen waren "Schimmliges Brot", "Komm in den Garten" und "Eine Koenigin mit Raedern untendran." Goldt hatte auch eine solo Karriere.


In den 80er und 90er hat Goldt auch viele Artikeln fuer die Satire-Zeitungen ''Ich und mein Staubsauger'' und ''Titanic'' geschrieben. Spaeter arbeitete er mit dem Zeichner Stephan Katz als Comictexter, und mit ihm publizierte er Comic-Strips mit dem Titel ''Katz und Goldt''.  Fuer sein Schreiben hat er vier Preise gewonnen: der ''Kasseler Literaturpreis'' fuer grotesken Humor (1997), der ''Richard-Schoenfeld-Preis'' fuer literarische Satire (1999), der ''Kleist-Preis'' (2008) und der ''Hugo-Ball-Preis'' (2008).
In den 80er und 90er hat Goldt auch viele Artikeln für die Satire-Zeitungen ''Ich und mein Staubsauger'' und ''Titanic'' geschrieben. Für Titanic hat er jeden Monat eine Kolumne geschrieben. Jetzt werden diese Kolumne in Bücher gesammelt. Später arbeitete er mit dem Zeichner Stephan Katz als Comictexter, und mit ihm publizierte er Comic-Strips mit dem Titel ''Katz und Goldt''.  Für sein Schreiben hat er vier Preise gewonnen: der ''Kasseler Literaturpreis'' für grotesken Humor (1997), der ''Richard-Schoenfeld-Preis'' für literarische Satire (1999), der ''Kleist-Preis'' (2008) und der ''Hugo-Ball-Preis'' (2008).


=Zitate=
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Aus "Junger Mann, der sich eine Schallplatte gekauft hat":
Aus "Junger Mann, der sich eine Schallplatte gekauft hat":


''Ich sehe da einen jungen Mann die Strasse entlanggehen.  Er traegt eine quadratische Plastiktuete.  Ich bin fast sicher, dass da eine Langspielsplatte drin ist.  Voellige Sicherheit ist aber ausgeschlossen; denkbar waere auch, dass die Tuete ein enorm grosses, quadratisches und extrem flaches Stueck Hartkaese enthielte.  Ich meine aber, dass ich mich nicht laecherlich machen wuerde, wenn ich mich entschieden fuer die LP-Version stark machte.  Nun gut, der Junge hat sich also eine Schallplatte gekauft, von seinem eigenen Geld hoffentlich.  Von meinem jedenfalls nicht'' (S. 89)
''Ich sehe da einen jungen Mann die Strasse entlanggehen.  Er trägt eine quadratische Plastiktuete.  Ich bin fast sicher, dass da eine Langspielsplatte drin ist.  Völlige Sicherheit ist aber ausgeschlossen; denkbar wäre auch, dass die Tüte ein enorm grosses, quadratisches und extrem flaches Stück Hartkäse enthielte.  Ich meine aber, dass ich mich nicht lächerlich machen würde, wenn ich mich entschieden für die LP-Version stark machte.  Nun gut, der Junge hat sich also eine Schallplatte gekauft, von seinem eigenen Geld hoffentlich.  Von meinem jedenfalls nicht'' (S. 89)
 
''Nein, so ein netter junger Mann und so eine abscheuliche Platte!  Da hat das Leben mal wieder ein mattes Drehbuch geschrieben!  Dass ihm diese Situation nicht gefiele, kann ich gut verstehen.  Auch ich war mal ein junger Mann, der sich eine Schallplatte gekauft hat'' (S. 90)
 
''Schluss, aus, keine Pointe'' (S. 94)
 
Aus dem Lied "Wissenswertes über Erlangen":
 
''Das ist ein netter junger Mann! Was der sich alles merken kann!  Es gibt ja so viel Wissenswertes über Erlangen!''
 
''Ach ja, wirklich! Wissen Sie, ich liebe den Humor der Erlanger.  Dieser Mutterwitz!  Und die Erlanger sind so gastfreundlich und dem Modernen aufgeschlossen und dennoch traditionsbewusst!  Ja, das stimmt, die Erlanger sind wirklich gastfreundlich. Aber hier liegen ja so viele Zigarettenkippen auf der Strasse.  Also, Lieselotte, bei uns in Bielefeld ist es aber viel sauberer.''


=Analyse=
=Analyse=
Max Goldt ist bekannt fuer seine satirische Werke und Lieder, und "Junger Mann.." ist nicht anders.  In der Geschichte gibt es einen Erzaehler, und er spricht ueber einen jungen Mann, den er an der Strasse guckt.  Der Erzaehler wundert sich ueber die quadratische Tuete, dass der Junge traegt, und ist sicher er hat eine neue Schallplatte, aber er denkt bei sich, ob die Schallplatte gestohlen ist.
Max Goldt ist bekannt für seine satirische Werke und Lieder, und "Junger Mann.." ist nicht anders.  In der Geschichte gibt es einen Erzähler, und er spricht über einen jungen Mann, den er an der Strasse guckt.  Der Erzähler wundert sich über die quadratische Tüte, dass der Junge trägt, und ist sicher er hat eine neue Schallplatte, aber er denkt bei sich, ob die Schallplatte gestohlen ist und auch von welchem Musiker die Platte kommt.  Die Voraussetzung klingt lustig, und richtig ist sie.  Goldt schreibt über normale alte Deutschen und wie sie immer argwöhnisch gegenüber junge Leute sind.  Und es ist nicht die einzige Zeit, dass Goldt über die Klatscherei der älter Leute schreibt.  Im Lied Wissenswertes über Erlangen gibt es einen komischen Dialog über alltägliche Sachen in Erlangen.  Es ist typisch, dass Goldt satirische Werke über bekannte Aspekten des Lebens schreibt, und es ist schlau, wie er uninteressante Gespraeche interessant machen kann.


=Siehe Auch=
=Siehe Auch=

Latest revision as of 16:38, 20 September 2012

Beschreibung

Max Goldt (23. November 1958 geb.) lebt heute in Berlin und ist ein deutscher Spottautor und auch ein Musiker.

Am Anfang seiner Karrieres, in 1978, traf er Gerd Pasemann, und sie formten das Band Aroma Plus, aber die Band ging auseinander. Dann, in 1981, kreierte das Duo eine neue Band, Foyer des Arts, das ein Teil der Neuen Deutschen Welle war. Die Lieder der Band waren oft satirisch und haben ekzentrische Musikinstrumente oder Stile des Singens wie Sprechgesang einbezogen. Sie haben sieben Platten gemacht, aber sie hatten nur eine Hit-Single: "Wissenswertes über Erlangen". Andere Lieder von ihnen waren "Schimmliges Brot", "Komm in den Garten" und "Eine Koenigin mit Raedern untendran." Goldt hatte auch eine solo Karriere.

In den 80er und 90er hat Goldt auch viele Artikeln für die Satire-Zeitungen Ich und mein Staubsauger und Titanic geschrieben. Für Titanic hat er jeden Monat eine Kolumne geschrieben. Jetzt werden diese Kolumne in Bücher gesammelt. Später arbeitete er mit dem Zeichner Stephan Katz als Comictexter, und mit ihm publizierte er Comic-Strips mit dem Titel Katz und Goldt. Für sein Schreiben hat er vier Preise gewonnen: der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (1997), der Richard-Schoenfeld-Preis für literarische Satire (1999), der Kleist-Preis (2008) und der Hugo-Ball-Preis (2008).

Zitate

Aus "Junger Mann, der sich eine Schallplatte gekauft hat":

Ich sehe da einen jungen Mann die Strasse entlanggehen. Er trägt eine quadratische Plastiktuete. Ich bin fast sicher, dass da eine Langspielsplatte drin ist. Völlige Sicherheit ist aber ausgeschlossen; denkbar wäre auch, dass die Tüte ein enorm grosses, quadratisches und extrem flaches Stück Hartkäse enthielte. Ich meine aber, dass ich mich nicht lächerlich machen würde, wenn ich mich entschieden für die LP-Version stark machte. Nun gut, der Junge hat sich also eine Schallplatte gekauft, von seinem eigenen Geld hoffentlich. Von meinem jedenfalls nicht (S. 89)

Nein, so ein netter junger Mann und so eine abscheuliche Platte! Da hat das Leben mal wieder ein mattes Drehbuch geschrieben! Dass ihm diese Situation nicht gefiele, kann ich gut verstehen. Auch ich war mal ein junger Mann, der sich eine Schallplatte gekauft hat (S. 90)

Schluss, aus, keine Pointe (S. 94)

Aus dem Lied "Wissenswertes über Erlangen":

Das ist ein netter junger Mann! Was der sich alles merken kann! Es gibt ja so viel Wissenswertes über Erlangen!

Ach ja, wirklich! Wissen Sie, ich liebe den Humor der Erlanger. Dieser Mutterwitz! Und die Erlanger sind so gastfreundlich und dem Modernen aufgeschlossen und dennoch traditionsbewusst! Ja, das stimmt, die Erlanger sind wirklich gastfreundlich. Aber hier liegen ja so viele Zigarettenkippen auf der Strasse. Also, Lieselotte, bei uns in Bielefeld ist es aber viel sauberer.

Analyse

Max Goldt ist bekannt für seine satirische Werke und Lieder, und "Junger Mann.." ist nicht anders. In der Geschichte gibt es einen Erzähler, und er spricht über einen jungen Mann, den er an der Strasse guckt. Der Erzähler wundert sich über die quadratische Tüte, dass der Junge trägt, und ist sicher er hat eine neue Schallplatte, aber er denkt bei sich, ob die Schallplatte gestohlen ist und auch von welchem Musiker die Platte kommt. Die Voraussetzung klingt lustig, und richtig ist sie. Goldt schreibt über normale alte Deutschen und wie sie immer argwöhnisch gegenüber junge Leute sind. Und es ist nicht die einzige Zeit, dass Goldt über die Klatscherei der älter Leute schreibt. Im Lied Wissenswertes über Erlangen gibt es einen komischen Dialog über alltägliche Sachen in Erlangen. Es ist typisch, dass Goldt satirische Werke über bekannte Aspekten des Lebens schreibt, und es ist schlau, wie er uninteressante Gespraeche interessant machen kann.

Siehe Auch

Foyer des Arts

Neue Deutsche Welle

Gerd Pasemann

Titanic, das Spottmagazin

Quellen

Goldt, Max. "Junger Mann, der sich eine Schallplatte gekauft hat." (88-94).

Weblinks

Max Goldt bei Wikipedia

Foyer des Arts bei Wikipedia

Foyer des Arts Wissenswertes ueber Erlangen

Foyer des Arts Schimmliges Brot